Archiv für den Monat: Juni 2016

Oper mal ganz anders

Oper mal ganz anders

GILBERT & SULLIVAN

HMS PINAFORE

Scottish Opera
Richard Egarr, Conductor
Tim Brooke-Taylor, Narrator

John Mark Ainsley, Elizabeth Watts, Toby Spence, Hilary Summers, Neal Davies, Andrew Foster-Williams, Gavan Ring, Barnaby Rea, Kitty Whately

Linn CKD 522
6 91062 05222 1*

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Arthur Sullivan (1842-1900) und sein Librettist William Schwenck Gilbert (1836-1911) waren das erfolgreichste Duo der englischen Operngeschichte, auch wenn es bei den beiden nicht immer ohne Zank und Zoff abging. ‚HMS Pinafore’ war jedenfalls ihr erster großer „Hit“ und steht auch heute noch regelmäßig auf dem Programm britischer – in diesem Fall schottischer – Bühnen. Für die Live-Aufnahme beim Edinburgh International Festival vom 23. August 2015 kam ein glänzendes Ensemble zusammen, dem man die Sing- und Spielfreude und Begeisterung auch auf der CD-Aufnahme anmerkt und anhört.
Natürlich ist die Musik nicht von Mozart oder von Schubert, aber Arthur Sullivan – er wollte sich am allerliebsten als Komponist ernster geistlicher Musik sehen – ist in seiner eigenständigen Art stets ein hörenswertes Vergnügen, dem solche Solisten wie John Mark Ainsley oder Hillary Summers natürlich noch ihre ganze Kunst und ihr Können dazu geben. Zusammen mit dem Erzähler Tim Brooke-Taylor, der in tadellosestem Englisch – wie schön kann gesprochenes Englisch klingen! – den Faden der Geschichte weiterbringt von  der Kapitänstochter, die einen anderen liebt als den, den ihr Vater für sie ausgewählt hat, die alte Story also…

Dazwischen hinreißende Chöre und Ensembles, kurzum ein Vergnügen, das diese Live-Aufnahme durchaus adäquat einfängt. Natürlich erinnert das sicher viele auch an spätere Filme mit Fred Astaire wie z. B. „Follow The Fleet“, aber das muss ja nun wirklich kein Minuspunkt sein.

[Ulrich Hermann Mai 2016]

Zwei Klaviere und Max Reger

Musikproduktion Dabringhaus und Grimm, MDG 330 0765-2

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Max Reger
Werke für zwei Klaviere
Piano Duo Trenkner-Speidel

Variationen und Fuge über ein Thema von W.A. Mozart op. 132a
Variationen und Fuge über ein Thema von Ludwig van Beethoven op.86
Introduktion, Passacaglia und Fuge op.96

Evelinde Trenkner und Sontraud Speidel sind als Klavierduo schon gut bekannt und haben in ihrem Repertoire nicht nur die Standardwerke, sondern auf dieser CD zum 100.  Todestag des Komponisten Max Regers Gesamtwerk für zwei Klaviere eingespielt.

Alle drei Kompositionen überzeugen sowohl von der Musik her als auch vom Spiel. Was mich immer wieder aufs Neue überrascht ist die Tatsache, wie anders zwei Klaviere klingen – wie anders als zum Beispiel ein Klavier zu vier Händen. Die Aufnahme von der Musikproduktion Dabringhaus und Grimm ist klanglich exzellent und das Anhören der beiden „alten“ Steinways von 1901 ein Vergnügen. Und die Ausführungen sind sehr kompetent und eröffnen einen neuen Zugang zu Werken von Max Reger, dessen Musik man ja oft Monstrosität und klangliche Überfrachtung nachsagt. Nicht aber in diesem Fall, wo die andere, die „leichte“ Seite des Komponisten zu ihrem Recht kommt, was sich natürlich besonders bei den Variationen über das Thema aus Mozarts „Frühlings-Sonate“ hörbar macht, die in einer herzbewegenden Gelassenheit und Fröhlichkeit daher kommt, der auch der „Moll-Teil“ nicht sonderlich Abbruch tut, wie auch die jedem Variationenzyklus folgende Fuge nicht. Sie zeigt eben obligatorisch den Meister auf seinen polyphonen Höhenflügen, die jedes Mal erstaunlich sind. Die Beethoven-Variationen und das Opus 96 sind auf dem selben exzellenten Level.

Zum Gedenken  an den sich jährenden Todestag des Komponisten Max Reger ist diese CD sehr gut zusammengestellt und kann nur wärmstens empfohlen werden.

[Ulrich Hermann Mai 2016]